Futter selbst erzeugen

Eigenes Getreide zu Futter für die Schweine, Rinder, Hühner und auch Pferde selbst erzeugen – früher war das in vielen landwirtschaftlichen Betrieben üblich. Heutzutage gibt es aber auch mobile Lohnschroter, die von Hof zu Hof fahren. Oder man kann das Futter auch fertig kaufen. Anderseits ist inzwischen auch eine sehr ausgereifte Futtertechnik verfügbar, um dieses „Feld“ unkompliziert und präzise zu bearbeiten. Also fragen sich nicht wenige Landwirte: Lohnt sich die hofeigene Futterherstellung überhaupt? Schließlich benötigt man nicht nur spezielle Geräte für die Aufbereitung von Futter, sondern auch Förder- und Lagertechnik. Das Getreide muss ja nicht nur gequetscht oder vermahlen und gemischt werden. Es muss auch transportiert und gelagert werden bevor und nachdem es verarbeitet wurde. Im Grunde ist der gesamte Ablauf vom Mähdrescher bis zur Fütterung relevant, um die Wirtschaftlichkeit der betriebseigenen Futterherstellung zu beurteilen. Die Futtertechnik-Spezialisten von NEUERO haben für Sie die Vor- und die Nachteile der eigenen Futtererzeugung zusammengestellt.

Unabhängigkeit von Fremdleistungen

Zu den sofort ins Auge fallenden Vorteilen der eigenen Futtererzeugung gehört die Unabhängigkeit vom Lohnschroter oder Fertigfutterlieferanten. Abgesehen von den Kosten entfallen die Wartezeiten auf Lohnschroter oder Lieferanten. Die für den Lohnschroter wichtige einfache Erreichbarkeit der Komponentenlager ist nicht mehr gegeben. Was ist wirklich im Futter? Wie frisch ist das Futter? Ist die Futterstruktur nach meinen Vorstellungen? Diese Unsicherheiten beim Bezug von Fertigfutter entfallen ebenfalls.

Ständige Futterverfügbarkeit

Ein weiterer Vorteil: Es ist ständig frisches Futter aus eigenem Getreide vorhanden! Tiere lieben frisches Futter. Es enthält mehr Nährstoffe und Vitamine, kann besser verdaut und verwertet werden, die Futteraufnahme ist höher, die Futterselektion nimmt ab. Man kann auch kleine Mengen problemlos herstellen, um Kleinpartien bedarfsgerecht zu versorgen. Es gibt keinen Futterverderb durch zu lange Lagerung. Und last, but not least: Durch die Verfütterung von eigenem Getreide kommt man dem zunehmenden Bedürfnis der Verbraucher nach Regionalität entgegen.

Optimale Futterqualität

Eine optimale Futterqualität ist das A und O der Tierhaltung! Jede Tierart und teils auch jedes Wachstumsstadium benötigt eine spezielle Futterzusammensetzung und -struktur. Wer Futter selbst quetscht oder schrotet und mischt, kann die Rezepturen wie auch die Struktur ganz gezielt auf die Bedürfnisse seiner Tiere abstimmen. Durch den direkten eigenen Zugriff auf die Rezeptur/Struktur ist auch eine schnelle Futterumstellung möglich. So können beispielweise bei aufkommenden Krankheiten auch Medikamente zudosiert werden. Wer frisches Futter in optimaler Qualität verfüttert, hat gesundes Vieh. Und kann sich über eine schnellere Mastreife und eine erstklassige Fleisch- bzw. Produktqualität freuen.

Reduzierte Futterkosten

Wer selbst mahlt und mischt, kann auch viel Geld sparen. Zum einen durch das Wegfallen von Kosten für Dienstleistungen und Fremdpersonal. Zum anderen durch die Risikominimierung von ansteigenden Getreidepreisen. Die Futterkosten für Eigenmischungen sind relativ genau kalkulierbar. Untersuchungen zufolge sind Eigenmischungen – je nach Tierart und notweniger Futtermenge – bis zu 4 Euro pro Dezitonne preiswerter als zugekauftes Futter.

Qualitative Vorteile überwiegen

Natürlich ist bei der eigenen Futtererzeugung zu beachten, dass man für eigene Mahl- und Mischsysteme auch entsprechende räumliche und finanzielle Möglichkeiten benötigt: Die Anlage und die Komponenten brauchen Platz und ein umbauter Raum ist erforderlich. Das trifft aber auch auf Fertigfutter zu. Zudem müssen Getreide, Ergänzer, Soja, Vitamine etc. gelagert und bevorratet werden. 

Auch die elektrischen Hausanschlusswerte bedürfen zumeist einer Überprüfung. Die Antriebsleistung von Mühlen liegt zwischen 7,5 und 22,0 kW. Mischer und Fördertechnik benötigen noch zusätzlich Strom. Aber gerade bei älteren landwirtschaftlichen Betrieben im Außenbereich hat eine notwendig geworden elektrische „Aufforstung“ Brandgefahr gemindert und Kurzschlüsse minimiert. Weniger ins Gewicht fallen notwendige Wartungs- und Reinigungsarbeiten.

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile überwiegt meist am Ende der Nutzen einer eigenen Mahl-/Mischanlage im landwirtschaftlichen Betrieb. Selbst für Kleinbetriebe lohnt sich eine solche Investition. Es ist alles zum Wohle Ihrer Tiere und steigert Ihren Gewinn!

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